So löschst Du Deinen Snapchat-Account endgültig

Snapchat gehört zu den beliebtesten Social-Media-Apps überhaupt, mit über 900 Millionen Nutzern pro Monat, die Snaps, Memories und Stories teilen, aber niemand bleibt dort zwingend für immer.

Manchmal verändert sich Dein Leben, manchmal gönnst Du Dir eine Social-Media-Pause, und manchmal willst Du einfach mehr Kontrolle über Deine Daten. Dann kann der Moment kommen, an dem ein Abschied sinnvoll erscheint.

Wenn es bei Dir soweit ist, führt Dich diese Anleitung Schritt für Schritt durch den Prozess, wie Du Deinen Snapchat-Account endgültig löschen kannst.

Gründe, warum Du Deinen Snapchat-Account löschen möchtest

Snapchat ist eine unterhaltsame und lebendige App. Sie hilft Dir, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, Momente zu teilen und Dich mit anderen auf der ganzen Welt zu verbinden. Trotz all dieser verbindenden Funktionen passt Snapchat aber nicht für jede Lebenslage oder jede Person. Hier sind einige der häufigsten Gründe, warum Nutzer ihren Snapchat-Account löschen.

Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Datennutzung und Sicherheit

Ein häufiger Grund für die Löschung von Snapchat sind Bedenken darüber, wie die App personenbezogene Daten sammelt und weitergibt. Wenn Du Snapchat nutzt, sammelt die Plattform viele Informationen über Dich, darunter grundlegende Daten wie Deinen Namen, Deine E-Mail-Adresse und Deine Telefonnummer, aber auch Deinen Standort, Geräteinformationen, Kontakte, App-Aktivitäten und mehr.

Snapchat behält diese Daten nicht nur für sich. Laut den Datenschutzbestimmungen werden Nutzerinfos an verschiedene Dritte weitergegeben. Dazu gehören:

• Geschäftspartner, die an Funktionen wie Werbung und Analysen beteiligt sind.
• andere Unternehmen der Snap Inc.
• in manchen Fällen auch Strafverfolgungs- oder Regierungsbehörden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

Auch wenn einige dieser Daten dazu genutzt werden, Dein Erlebnis zu personalisieren oder die App zu verbessern, kann das trotzdem als Eingriff in die Privatsphäre empfunden werden, vor allem, wenn es um sensible Details wie Deinen Standort oder Deine Nutzungsgewohnheiten geht.

Auch neuere Funktionen wie der Chatbot „My AI” von Snapchat geben Anlass zur Sorge. Zwar soll das Tool die Benutzererfahrung verbessern, doch es kann während der Unterhaltungen auf persönliche Daten wie Standortinformationen zugreifen, was bei einigen Nutzern Unbehagen auslöst. Die britischen Aufsichtsbehörden haben davor gewarnt, dass dadurch Datenschutzrisiken für Kinder entstehen könnten, was die Bedenken vieler Eltern noch verstärkt.

Obwohl Snapchat dafür bekannt ist, Nachrichten und Snaps automatisch zu löschen, gibt das Unternehmen zu, dass einige Informationen aus rechtlichen, sicherheitstechnischen oder betrieblichen Gründen gespeichert werden können. Es gibt keine Garantie dafür, wie lange Deine Daten genau gespeichert werden oder wie sie in Zukunft verwendet werden könnten, wenn das Unternehmen seine Richtlinien ändert.

Für Nutzer, die Wert auf Datenschutz legen und eine strengere Kontrolle über ihre persönlichen Daten wünschen, ist die dauerhafte Löschung ihres Snapchat-Accounts oft die sicherste Wahl.

Zeitmanagement oder Digital Detox

Snapchat ist darauf ausgelegt, schnell, unterhaltsam und süchtig machend zu sein, was bei vielen Nutzern ein bisschen zu gut funktioniert. Was als kurzer Snap hier und da beginnt, kann leicht zu stundenlangem Scrollen, Chatten und Verfolgen von Streaks werden.

Mit der Zeit kann diese ständige Beschäftigung anstrengend werden oder sich wie eine Ablenkung von anderen wichtigen Dingen wie Arbeit, Schule, Hobbys oder der Zeit, die Du offline verbringst, anfühlen. Deshalb entscheiden sich viele Menschen im Rahmen eines Digital Detox oder einer umfassenderen Änderung ihres Lebensstils dafür, Snapchat zu löschen.

Egal, ob Du eine bessere Work-Life-Balance anstrebst, Deine Bildschirmzeit reduzieren möchtest oder einfach mehr Ruhe im Kopf suchst, das Löschen von Snapchat kann ein hilfreicher erster Schritt sein. Dieser Leitfaden zum Löschen von Online-Konten kann Dir dabei helfen, noch einen Schritt weiterzugehen und Deine digitalen Spuren auf anderen Plattformen zu beseitigen.

Informiere Dich vor dem Löschen einer App über die notwendigen Schritte, damit Du nichts Wichtiges verlierst oder Daten zurücklässt, die Du eigentlich löschen wolltest.

Mentales und emotionales Wohlbefinden

Snapchat kann zwar Spaß machen und Verbindungen schaffen, aber auch Deine psychische Gesundheit beeinträchtigen. Manche Nutzer fühlen sich unter Druck gesetzt, ein bestimmtes Image aufrechtzuerhalten, mit anderen mitzuhalten oder ihr Leben ständig zu dokumentieren. Mit der Zeit kann das zu Stress, Ängsten oder einem Gefühl der Erschöpfung führen.

Es gibt auch ernstere Bedenken. Snapchat kann, wie viele andere Social-Media-Plattformen auch, ein Ort sein, an dem Mobbing, Belästigung oder toxische Interaktionen stattfinden. Selbst wenn Du diese Probleme nicht selbst erlebst, kann allein die Konfrontation mit dem endlosen Strom von oft perfekt kuratierten Inhalten zu ungesunden Vergleichen und einem verzerrten Realitätsempfinden führen.

Aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen, Snapchat den Rücken zu kehren. Das Löschen der App kann Raum für gesündere Gewohnheiten, authentischere Interaktionen und ein besseres Selbstbewusstsein schaffen, frei von dem Druck, ständig „auf Empfang" sein zu müssen.

So löschst Du Deinen Snapchat-Account dauerhaft

Wer sich fragt, wie man seinen Snapchat-Account löscht, wird sich freuen zu hören, dass der Vorgang ziemlich schnell und unkompliziert ist, egal, welche Plattform Du nutzt. Die genauen Schritte unterscheiden sich aber ein bisschen, je nachdem, ob Du ein iOS- oder Android-Gerät nutzt oder Deinen Snapchat-Account in einem Webbrowser löschen willst.

Auf iOS (iPhone)

Du kannst den Löschvorgang in der App starten, wirst aber trotzdem zum browserbasierten Kontoportal weitergeleitet, um die Schritte abzuschließen.

1. Öffne die App und tippe auf Dein Profilbild. Tippe dann auf das Zahnrad-Symbol, um zu den Einstellungen zu gelangen.
   
2. Scrolle nach unten und tippe auf Account löschen.
   
3. Gib auf dem nächsten Bildschirm Deine E-Mail-Adresse und Dein Passwort in die entsprechenden Felder ein. Tippe dann auf Weiter und bestätige die Löschung Deines Accounts.
   

Auf Android

Um Deinen Snapchat-Account auf Android zu löschen, musst Du mit einem mobilen Browser auf das Kontoportal von Snapchat zugreifen. So geht's:

1. Öffne das Snapchat-Kontoportal im Browser Deines Mobilgeräts und logge Dich in Deinen Account ein.
   
2. Scrolle nach unten und tippe auf Meinen Account löschen.
   
3. Gib Deine E-Mail-Adresse und Dein Passwort ein und tippe auf Weiter.
   

Mit einem Webbrowser

Du kannst Deinen Snapchat-Account auch über jeden Desktop- oder Laptop-Browser löschen:

1. Melde Dich beim Snapchat-Kontoportal an.
   
2. Scrolle nach unten und klicke auf Meinen Account löschen.
   
3. Gib Deine E-Mail-Adresse und Dein Passwort ein. Bestätige anschließend die Löschung, indem Du auf Weiter klickst.
   

Was passiert, wenn Du Deinen Snapchat-Account löschst?

Das Löschen Deines Snapchat-Accounts erfolgt nicht sofort. Sobald Du die Löschung bestätigst, wird Dein Account für 30 Tage deaktiviert. In dieser Zeit können Deine Freunde Dich nicht kontaktieren oder mit Dir interagieren. Deine Daten bleiben jedoch gespeichert, falls Du es Dir anders überlegst.

Du kannst Deinen Account während dieses Zeitraums jederzeit reaktivieren, indem Du Dich einfach wieder anmeldest. Wenn Du Dich innerhalb von 30 Tagen nicht anmeldest, wird Dein Account dauerhaft gelöscht.

Daten, die gelöscht werden

Nach Ablauf der 30-tägigen Deaktivierungsfrist beginnt Snapchat damit, die meisten Deiner Kontoinformationen von seinen Servern zu löschen. Dazu gehören:

• Dein Benutzername
• Telefonnummer und E-Mail-Adresse
• Dein Geburtsdatum
• Deine Freunde-/Kontaktliste
• Alle Snaps, Stories und Nachrichten, die Du gespeichert hast
• Standortverlauf, Suchverlauf und andere Nutzungsdaten

Daten, die möglicherweise gespeichert bleiben

Nach der endgültigen Löschung Deines Snapchat-Accounts wird nicht jede Deiner Daten sofort oder vollständig entfernt. Snapchat behält bestimmte Informationen aus rechtlichen, sicherheitsrelevanten und geschäftlichen Gründen.

Das Unternehmen speichert beispielsweise Daten zu Deinen Käufen in der App sowie Protokolle darüber, wann Du den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie zugestimmt hast. Solche Informationen bleiben auch nach der Kontolöschung erhalten, um gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und Betrug oder Streitfälle klären zu können.

Snapchat bewahrt außerdem Kontodaten auf, wenn Behörden dies anfordern. Nach US-Recht kann das Unternehmen bestimmte Snapchat-Kontodaten bis zu 90 Tage lang sichern und diese Frist auf weitere 90 Tage verlängern, wenn dies offiziell beantragt wird.

Snapchat kann Daten von Behörden außerhalb der USA bis zu einem Jahr freiwillig aufbewahren, wenn diese im Rahmen eines internationalen Rechtshilfeersuchens benötigt werden. Die Frist kann um weitere sechs Monate verlängert werden.
Das bedeutet: Obwohl der Großteil Deiner Kontodaten nach Ablauf der 30-tägigen Deaktivierungsfrist gelöscht wird, können einige Informationen weiterhin aus rechtlichen oder ermittlungsbezogenen Gründen gespeichert bleiben.

So lädst Du Deine Snapchat-Daten vor dem Löschen herunter

Bevor Du Deinen Snapchat-Account endgültig löschst, solltest Du Deine Kontodaten herunterladen. Du hast die Möglichkeit, verschiedene Daten, darunter Chat-Verläufe und Erinnerungen, herunterzuladen, um sie Dir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzuschauen. Backups sind auf jedem Gerät möglich und der Vorgang ist einfach und komplett anpassbar. Du kannst also auswählen, welche Daten Du herunterladen möchtest.

Über einen Browser (Android und PC)

Du kannst einen Webbrowser verwenden, um Deine Snapchat-Daten auf jedem Gerät, einschließlich eines Android-Smartphones, herunterzuladen. Befolge dazu diese Schritte:

1. Gehe zur Snapchat-Kontoseite und logge Dich in Deinen Account ein.
   
2. Wähle Meine Daten aus der Liste der Optionen aus.
   
3. Wähle die Daten aus, die Du einbeziehen möchtest, indem Du die Schalter umlegst. Du kannst beispielsweise „Erinnerungen", „Gespeicherte Medien" und mehr auswählen. Wenn Du fertig bist, klicke auf Weiter, um fortzufahren.
   
4. Auf der nächsten Seite kannst Du den Zeitraum festlegen, für den Du Daten herunterladen möchtest. Bestätige anschließend Deine E-Mail-Adresse, bevor Du Deine Anfrage abschickst. Sobald Du auf Absenden klickst, wird Dein Download bearbeitet (das kann einen Moment dauern).
   

Über die iOS-App

Auf einem iOS-Gerät wie einem iPhone ist der Vorgang ziemlich ähnlich, außer dass Du ihn über die Snapchat-App starten kannst, anstatt einen Browser öffnen zu müssen. So geht's:

1. Öffne die Snapchat-App und tippe auf das Symbol Einstellungen. Suche die Option Meine Daten und tippe darauf.
   
2. Wähle mit den Schaltflächen die Daten aus, die Du herunterladen möchtest und tippe dann auf Weiter.
   
3. Wähle einen Zeitraum für Deinen Download aus, tippe anschließend auf Senden und warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist.
   

So kannst Du Deine Online-Privatsphäre über Snapchat hinaus verbessern

Wenn Du aus Datenschutzgründen darüber nachdenkst, Snapchat zu löschen, bist Du sicher nicht allein, und Deine Vorsicht ist berechtigt. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Snapchat nur eine von vielen Plattformen ist, die persönliche Daten sammeln, Standorte verfolgen und Online-Aktivitäten überwachen. Auch viele andere Dienste machen das so. Leider kommt es immer wieder zu Data-Leaks, wodurch Deine Informationen möglicherweise offengelegt werden.

Das Löschen von Snapchat ist zwar ein positiver Schritt, aber nur ein Teil der Lösung. Um Deine digitale Privatsphäre umfassender zu schützen, gibt es zusätzliche Maßnahmen, die Du ergreifen kannst.

Verwende ein VPN, um Deine IP-Adresse und Deinen Standort zu verbergen

Die Installation eines VPNs (Virtual Private Network) auf Deinen Geräten ist eine der effektivsten Möglichkeiten, Deine Online-Privatsphäre zu schützen. Ein erstklassiges VPN wie ExpressVPN verschlüsselt den gesamten Internetverkehr Deines Geräts und macht ihn für Schnüffler, einschließlich Deines Internetanbieters und Werbetreibender, unlesbar. Es maskiert gleichzeitig Deine echte IP-Adresse und Deinen Standort, wodurch Du beim Surfen, Streamen und Verwenden von Apps mehr Privatsphäre genießt.

Das ist besonders nützlich in öffentlichen oder ungesicherten WLAN-Netzwerken, in denen Deine Daten anfälliger sind. Ein VPN macht Dich zwar nicht komplett anonym, trägt aber wesentlich dazu bei, Deine Identität und Deine Online-Aktivitäten zu schützen.

Weitere Informationen: Lies unseren ausführlichen Leitfaden und erfahre, wie Du Deine Online-Sicherheit am schnellsten verbessern kannst.

Widerrufe die Berechtigungen von Drittanbieter-Apps

Viele Apps, vor allem Social-Media- und Messaging-Plattformen, verlangen Zugriff auf das Mikrofon, die Kamera, die Kontakte, die Galerie und den Standort Deines Geräts. Einige dieser Berechtigungen sind notwendig, viele aber auch nicht.

Es ist daher eine gute Idee, die Berechtigungen Deiner Apps regelmäßig zu überprüfen. Verweigere alles, was Dir übertrieben oder unnötig erscheint.

Alternativ kannst Du nach sicheren Messaging-Apps suchen, um in Kontakt zu bleiben, ohne Deine Privatsphäre zu opfern.

Deaktiviere die Standortdienste für Social-Media-Apps

Viele Apps verfolgen Deinen Standort, oft im Hintergrund, und nutzen diese Daten für gezielte Werbung oder geben sie sogar an Dritte weiter. Wenn Dir das nicht gefällt, kannst Du den Zugriff auf Deinen Standort für Dein Smartphone entweder komplett oder nur für bestimmte Apps deaktivieren.

Dadurch wird verhindert, dass Apps Deinen genauen Aufenthaltsort erfahren. Das gilt insbesondere für Social-Media-Apps, die diese Daten nicht benötigen, um zu funktionieren.

Weitere Informationen: In dieser Infografik zur sichereren Nutzung von Social Media findest Du weitere Tipps.

Überprüfe und passe Deine Datenschutzeinstellungen an

Die meisten beliebten Apps wie Instagram, Facebook, TikTok und YouTube verfügen über integrierte Datenschutzeinstellungen. Diese sind jedoch oft in Menüs versteckt und teilen standardmäßig mehr, als Du vielleicht erwartest.

Nimm Dir deshalb die Zeit, Deine Einstellungen zu überprüfen und zu begrenzen, wer Deine Beiträge sehen kann, wer Dich kontaktieren kann, ob Dein Benutzerprofil in Suchmaschinen angezeigt wird und wie viel von Deinen Aktivitäten für andere sichtbar ist.

So hast Du mehr Kontrolle über Deinen digitalen Fußabdruck und kannst Deine Daten vor Fremden und Werbetreibenden schützen.

Weitere Informationen: Mehr Details findest Du in diesen Tipps zur Sicherheit und Privatsphäre in sozialen Medien.

Besondere Vorsicht für Familien und Kinder

Für Eltern und Erziehungsberechtigte ist es nicht nur wichtig, ihre eigene Privatsphäre in sozialen Medien zu überprüfen, sondern auch die ihrer Kinder. Jüngere Nutzer sind besonders anfällig für Online-Tracking, gezielte Werbung und schädliche Interaktionen.

Eine Umfrage von ExpressVPN zu Kindern und sozialen Medien zeigt, wie früh viele Kinder soziale Plattformen nutzen und warum Datenschutz wichtiger denn je ist.