4 Wege, Ihren Browserverlauf vor Internetanbietern zu verbergen

Privatsphäre
6 min
Maschera che copre browser

Alle Ihre Daten laufen zunächst durch Ihren Internetanbieter. Wenn sie nicht ordnungsgemäß verschlüsselt sind, kann Ihr Internetanbieter sie alle lesen. Obwohl es
in der EU bestimmte Richtlinien gibt, wie mit personenbezogenen digitalen Daten umzugehen ist (Stichwort: Vorratsdatenspeicherung), ist die Nutzung dieser
Daten zu Werbezwecken nicht ausgeschlossen.

In den USA wurden die diesbezüglichen Regelungen in den letzten Jahren sogar gelockert. Dadurch können Details wie die Art der von Ihnen besuchten Websites, die Dauer Ihres Besuchs auf den einzelnen Websites, das Gerät und der Browser, mit dem Sie sich anmelden, sowie Ihr genauer geografischer Standort überwacht werden.

Derartig genaue Informationen über Ihr Profil können auf verschiedene Weise genutzt werden. Sie könnten Werbung für Dinge erhalten, die Ihr Interesse im Internet geweckt haben, oder für Dienste, bei denen Algorithmen festgestellt haben, dass Sie daran interessiert sind. Sie könnten auch verwendet werden, um die Dinge zu zensieren, die Sie im Internet sehen, und um zu bestimmen, ob Sie mit bestimmten Inhalten interagieren dürfen.

In jedem Fall ist es ratsam, Ihren Browserverlauf verborgen zu halten. Im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten, wie Sie Ihre Privatsphäre im Internet schützen und vor Ihrem Internetanbieter verbergen können.

1. Nutzen Sie ein VPN

Wenn Sie ein VPN verwenden, kann Ihr Internetanbieter Ihren Verlauf nicht einsehen.

Das liegt daran, dass bei der Verwendung eines VPNs eine sichere, verschlüsselte Verbindung zwischen Ihrem Gerät und dem VPN-Server hergestellt wird. Ihr Internetanbieter ist nicht in der Lage, Ihren Datenverkehr zu entschlüsseln, auch wenn er direkt über seine Server läuft.

Die besten VPNs verfügen über einige weitere Funktionen, die die anderen Optionen auf dieser Liste entweder verbessern oder vollständig ersetzen können. Wenn Sie auf der Suche nach der schnellsten Lösung sind, ist ein VPN die erste Wahl. Wenn Sie aber neugierig auf andere Möglichkeiten sind, Ihren Browserverlauf vor Ihrem Internetanbieter zu verbergen, lesen Sie weiter.

2. Surfen Sie mit Tor

Das Tor-Netzwerk bietet eine sichere und anonyme Möglichkeit, im Internet zu surfen. Tor steht für „The Onion Router“ und leitet Ihren Internetverkehr durch eine zufällige Reihe von verschiedenen Servern oder Knotenpunkten, um die Herkunft Ihrer Daten zu verbergen und Ihre Identität zu verschleiern.

Das Tor-Netzwerk wurde von der US-Marine entwickelt und ist inzwischen zu einem gemeinnützigen Tool geworden, das dazu beiträgt, die Anonymität der Nutzer zu schützen. Der Nachteil ist die langsame Geschwindigkeit. Ursprünglich wurde es eingerichtet, um Whistleblowern und Aktivisten zu helfen, und ist nicht für gelegentliches Surfen oder Streaming optimiert.

Für noch mehr Privatsphäre können Sie sich mit einem VPN verbinden und dann den Tor-Browser öffnen. So erhalten Sie Zugang zum Tor-Netzwerk, ohne dass Ihr Internetanbieter Sie als Tor-Nutzer identifizieren kann.

3. Ändern Sie Ihre DNS-Einstellungen

Domain Name Systems (DNS) sind so etwas wie die Adressbücher des Internets. So weiß Ihr Computer, wohin er navigieren muss, wenn Sie z. B. Expressvpn.com eintippen. DNS ordnet die Namen der Websites den IP-Adressen zu, sodass Ihr Browser den genauen Link finden kann, den Sie angefordert haben.

DNS ist nicht gut für Ihre Privatsphäre. Das System wird jedes Mal ausgelöst, wenn Sie eine E-Mail senden, auf einen Link klicken oder etwas in Ihren Browser eingeben. Daher kann jeder, der Ihr Netzwerk überwacht (z. B. Ihr Internetanbieter), diesen Datensatz verwenden, um ein Profil von Ihnen zu erstellen.

DNS entstand in den späten 1980er Jahren, als Verschlüsselung noch nicht so weit verbreitet war wie heute. DNS-Anfragen sind daher unverschlüsselt und können manipuliert werden. Sie sind auch anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen böswillige Akteure die DNS-Anfrage abfangen und Sie auf eine schädliche Website umleiten.

Zum Schutz vor ungesichertem DNS könnten Sie den DNS-Resolver von Cloudflare oder Quad9 verwenden. Sie fügen dem DNS eine Verschlüsselungsebene hinzu, die es Ihrem Internetanbieter erschwert, Ihre Webaktivitäten zu überwachen.

Wenn Sie jedoch bereits ExpressVPN nutzen, brauchen Sie sich um DNS überhaupt keine Sorgen zu machen. ExpressVPN verwendet sein eigenes verschlüsseltes DNS auf jedem Server, um Ihren Browserverlauf vor Dritten geheim zu halten.

4. Nutzen Sie eine Suchmaschine, die den Datenschutz berücksichtigt

Wenn Sie sich Sorgen darüber machen, was Ihr Internetanbieter anhand Ihres Browserverlaufs über Sie weiß, sollten Sie einen Moment darüber nachdenken, was Google anhand Ihres Suchverlaufs über Sie weiß.

Das Geschäftsmodell von Google basiert auf der Verfolgung von Daten, der Nutzung dieser Daten für Werbezwecke und dem Sammeln von Erkenntnissen für die Herstellung von Produkten, von denen das Unternehmen annimmt, dass Sie sie nutzen könnten. Das Unternehmen versucht nicht, dies zu verbergen, spielt aber die Menge der gesammelten Daten herunter (Kurzmeldung: Es sind eine Menge!).

Die Alternative ist die Verwendung einer datenschutzfreundlichen Suchmaschine wie DuckDuckGo. In den Datenschutzrichtlinien von DuckDuckGo wird deutlich darauf hingewiesen, dass die Suchhistorie nicht verfolgt oder aufgezeichnet wird: „DuckDuckGo verfolgt den Ansatz, keine persönlichen Daten zu sammeln. Ihr Suchverlauf ist bei uns sicher, da er in keiner Weise mit Ihnen in Verbindung gebracht werden kann.“

Beachten Sie, dass DuckDuckGo im Gegensatz zu den anderen Tools auf dieser Liste Ihren Browserverlauf nicht vor Ihrem Internetanbieter verbirgt; es verfolgt oder speichert Ihren Suchverlauf einfach nicht.

Bonus-Tipp: Verlassen Sie sich nicht auf den Inkognito-Modus, um Ihre Privatsphäre zu schützen

Viele Menschen glauben, dass die Verwendung eines Browserfensters im „Inkognito“- oder „Privat“-Modus ihre IP-Adresse vor neugierigen Dritten, einschließlich Internetanbietern, verbirgt.

Das ist jedoch nicht wahr. Der einzige Unterschied zwischen dem normalen Surfen und dem Inkognito-Surfen besteht darin, dass Ihr Verlauf nicht in Ihrem Browser gespeichert wird. Wenn jemand versuchen würde, Ihren Suchverlauf aufzudecken, wäre dies auf Ihrem Gerät nicht möglich.

Während Sie im Inkognito-Modus im Internet surfen, sind Ihre IP-Adresse und Ihr Browserverlauf für andere Websites und Ihren Internetanbieter weiterhin sichtbar. Wenn Sie Cookies erlauben, werden diese außerdem auf Ihrem Computer gespeichert und zur Verfolgung Ihrer Aktivitäten eingesetzt. Im Inkognito-Modus gibt es nur wenige oder gar keine erweiterten Sicherheitsfunktionen, und die Nutzung dieses Modus stellt keinen Schutz für Ihren digitalen Fußabdruck dar.

Extra-Bonus-Tipp: Vergessen Sie nicht die WLAN-Betreiber

Ihr Internetanbieter ist nicht der einzige Dritte, der Zugriff auf Ihren Browserverlauf hat, wenn Sie das Internet ungeschützt nutzen. Jeder Dienstanbieter entlang Ihrer Verbindung – von Ihrem Gerät bis hin zur Website oder App – kann potenziell sehen, welche Websites Sie besuchen. Das gilt auch für den Besitzer des von Ihnen verwendeten WLAN-Routers: Ihr Büro, Starbucks, Ihr Mitbewohner, Ihre Eltern usw.

Kann ein WLAN-Administrator wirklich Ihren Browserverlauf sehen? Das kommt auf den Router an und darauf, wer ihn überprüft. Nur einige Router ermöglichen den Zugriff auf detaillierte Protokolle der Benutzeraktivitäten, und selbst wenn dies der Fall ist, sind die meisten WLAN-Besitzer zu Hause nicht motiviert, ihre Gäste auszuspionieren. Wenn ein WLAN-Betreiber jedoch motiviert wäre, wäre es relativ einfach, Ihren Browserverlauf einzusehen, selbst wenn Sie den Inkognito-Modus verwenden.

Die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass Ihr WLAN-Administrator Ihren Browserverlauf nicht einsehen kann, besteht darin, Ihren Datenverkehr mit einem VPN oder einer der anderen oben beschriebenen Methoden zu verschlüsseln.

Die wirksamste und bequemste Möglichkeit, Ihre Daten im gesamten Zuhause für sich zu behalten, ist die Verwendung eines VPN-Routers, denn dieser schützt ALLE verbundenen Geräte!

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Christian wird eines Tages in eine virtuelle Welt einziehen. Bis dahin schreibt er hier über Cybersicherheit und Privatsphäre.